Einfach erklärt: Was ist ein Pfandkredit?
Ist das Geld am Monatsende knapp oder fallen überraschend Ausgaben an, für die die Ersparnisse nicht reichen, stellt ein Pfandkredit eine Möglichkeit dar, schnell und einfach an Geld zur Überbrückung der Engpässe zu gelangen. Dabei werden beim Pfandkredit im Haushalt befindliche, wertvolle Gegenstände gegen Geld verpfändet. Die genauen Abläufe, Vorteile und Tipps beim Abwickeln eines Pfandkredits stellen wir Ihnen gerne vor.
Ablauf einer Pfandleihe
Kommt es in Ihrem Haushalt unvorhergesehen zu finanzieller Knappheit, können Sie wertvolle Gegenstände wie Schmuck, Uhren oder Antiquitäten zu einem Pfandhaus bringen und im Austausch Bargeld dafür erhalten. Der Ablauf dieser Transaktion beginnt dabei mit der fachlichen Überprüfung Ihrer Gegenstände durch geschulte Mitarbeiter.
Nachdem auf diese Weise der Preis ermittelt wurde, wird ein sogenannter Pfandleihvertrag aufgesetzt. Hier sind die Konditionen für Ihren Pfandkredit festgeschrieben. So befinden sich im Vertrag etwa die Zinsen und Gebühren, die bei der Verpfändung Ihrer Gegenstände anfallen. Diese sind zum Großteil vom Gesetzgeber geregelt und ergeben sich aus der Pfandkreditsumme wie folgt:
- Pfandkredit bis 300 €: 1 Prozent Zinsen (+ Gebühren die sind vom Gesetzgeber geregelt)
- Pfandkredit ab 301 €: 1 Prozent Zinsen +3 % Gebühren) wobei ich nur auf einen festen Prozentsatz eingehen würde wie auf der Homepage angegeben.
Pfandkreditbetrag
- 1–15 €
- 16–30 €
- 31–50 €
- 51–100 €
- 101–150 €
- 151–200 €
- 201–250 €
- 251–300 €
Gebühren mtl.
- 1,00 €
- 1,50 €
- 2,00€
- 2,50€
- 3,50€
- 4,50€
- 5,50€
- 6,50€
Die genauen Zahlen und alle Beträge über 300 € können Sie mit unserem Kalkulator berechnen.
Außerdem legt der Vertrag den Stichtag fest, an dem der Verpfänder das geliehene Geld samt Zinsen und Gebühren spätestens zurückzahlen muss. Wird dieser Zeitpunkt eingehalten, gehen die Gegenstände wieder in den Besitz des ursprünglichen Eigentümers über. Kann das Geld nicht aufgebracht werden, besteht die Möglichkeit der Verlängerung des Vertrages. Ein Pfandkredit läuft in der Regel drei Monate. Der Kunde haftet ausschließlich mit seinem Pfand. Nach Rückzahlung der Kreditsumme plus Zinsen und Gebühren erhält der Kunde sein Pfand
wieder zurück.
Grundsätzlich kann der Pfandkredit verlängert werden. Wird der Pfandkredit innerhalb von drei Monaten zzgl. der Schonfrist von einem Monat nicht eingelöst oder verlängert, sind wir dazu verpflichtet, das Pfand öffentlich zu versteigern.
Vorteile eines Pfandkredits
Die Vorteile eines Pfandkredites liegen vor allem in der schnellen und unkomplizierten Abwicklung. So muss bei einem Pfandhaus keine Bonitätsprüfung durchgeführt werden, bevor der Kredit gewährt werden kann. Das Geld sichern Sie mit dem Verpfänden Ihrer Wertgegenstände ab. Auch erfolgt die Schätzung und somit auch die anschließende Geldauszahlung schnell und effizient, sodass Sie Ihr Geld am selben Tag erhalten, an dem Sie die Gegenstände verpfänden. Zudem sind Sie durch den Vertrag abgesichert und wissen genau um die Konditionen und Laufzeiten Ihrer Pfandleihe.
Tipps für den richtigen Pfandkredit
Wenn Sie sich für die Verpfändung Ihrer Gegenstände bei einem Pfandhaus entschließen, sollte Ihnen bewusst sein, dass der erzielte Preis meist bei 20 bis 50 Prozent des eigentlichen Preises der Gegenstände liegt. Sind Sie sich sicher, dass Sie die Gegenstände nach der Frist auslösen können und brauchen Sie nur kurzfristig Geld, ist der Pfandkredit eine gute Lösung. Andernfalls sollte über einen Privatverkauf nachgedacht werden. Wägen Sie aus Ihrer persönlichen Situation heraus ab, inwiefern ein Pfandkredit für Sie sinnvoll ist und informieren Sie sich vorab gut, um einen einwandfreien Ablauf zu gewährleisten.
Bildnachweis: © AdobeStock/Elnur